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Besser als hohe Dividenden: Wie kapitalarme Unternehmen mehr Rendite liefern

Kapitalarme Unternehmen haben deutliche Vorteile / Achten Sie auf Reinvestitionsgräben für hohe Renditen / Booking.com als Beispiel

Collage eines Großraumbüros mit Pflanzen und sich vervielfachenden Personen (Foto: Freepik, Md Razibul Islam) Besser als hohe Dividenden: Wie kapitalarme Unternehmen mehr Rendite liefern

Kapitalleichte Unternehmen profitieren von hohen Kapitalrenditen (Foto: Freepik, Md Razibul Islam)

Als kapitalarm (häufig auch auch „kapitalleicht“) bezeichnet man Unternehmen, die relativ wenig Kapital benötigen, um ihre Geschäfte zu betreiben und zu wachsen. Dies bedeutet, dass solche Unternehmen nicht stark auf physische Vermögenswerte wie Maschinen, Fabriken oder umfangreiche Lagerbestände angewiesen sind. Sie bauen auf immaterielle Vermögenswerte.

Kapitalarme Unternehmen können ihre Geschäftstätigkeiten leicht skalieren, da sie nicht für weitere oder mehr Produkte beziehungsweise Dienstleistungen weitere Maschinen oder Fabriken benötigen. Da die laufenden Kosten niedrig sind, können sie oft hohe Gewinnmargen erzielen oder haben deutlich mehr Ressourcen, um in Wachstum zu investieren. Ihre Abhängigkeit von Fremdfinanzierung ist ebenfalls deutlich geringer. Typische Branchen sind Softwareunternehmen, Beratungsdienstleister oder Plattformunternehmen.

Kapitalarme Unternehmen profitieren von hohen Kapitalrenditen

Kapitalarme Unternehmen können zu wahren Compoundern mit hohen Kapitalrenditen werden. Stellen Sie sich vor, die Gewinne sprudeln aus einer Ölquelle, ohne neue Bohrungen oder Investitionen tätigen zu müssen. Stattdessen fließt der Gewinn einfach weiter. Doch dies allein reicht nicht, um einen Compounding-Effekt zu erzielen. Gewinne müssen in das Unternehmen reinvestiert werden, und noch mehr Gewinne erzielen. Sind Unternehmen zu reif geworden, fehlt ihnen die Möglichkeit attraktive Reinvestitionsmöglichkeiten zu nutzen, um das Kapital zu halten und damit höhere Gewinne auf das eingesetzte Kapital zu erzielen.

Coca-Cola mit starker Auslagerung der Abfüllung und McDonald’s mit seinem primären Franchisemodell können als kapitalarme Geschäftsmodelle betrachtet werden. Sie erzielen hohe Kapitalrenditen, aber haben zunehmen Probleme, ihre Gewinne in weiteres Wachstum effizient zu reinvestieren. Sie schütten daher den Großteil ihrer Gewinne an Aktionäre aus, da sie keine attraktiven Möglichkeiten mehr erkennen, durch Reinvestition für Aktionäre ausreichend Wert zu schaffen.

Diese Dividendenaristokraten eigenen sich sehr gut, um Kapital zu erhalten sowie mit Dividenden einen Cashflow zu erzielen. Aufgrund ihrer Marktreife eignen sie sich nicht mehr dazu, um Vermögen zu schaffen. Ein Blick in die Vergangenheit ist nicht zielführend, da diese Unternehmen in der Vergangenheit noch deutlich mehr in weiteres Wachstum investieren konnten. Mit den abnehmenden Reinvestitionsmöglichkeiten sind keine außerordentlichen Renditen zu erwarten, auch wenn die Kapitalrenditen aktuell hoch sind. Eine Ausnahme stellt ein deutlicher Bewertungsabschlag dar, der mit einer höheren Dividendenrendite als auch Kurspotenzial einhergeht.

Der Reinvestitionsgraben ist entscheidend

Sind 2 Unternehmen historisch fair bewertet, erscheint es sinnvoller, jenes Unternehmen zu wählen, das einen Reinvestitionsgraben aufweist. Unternehmen, die über einen längeren Zeitraum hohe Kapitalrenditen erzielen, werden als Burggraben-Unternehmen identifiziert. Sind sie nun auch in der Lage, ihre Cashflows gewinnbringend zu reinvestieren, anstatt an Aktionäre auszuschütten, schaffen sie einen magischen Compounding-Effekt für Anleger. Zusätzlich stützen kluge Aktienrückkäufe das Renditepotenzial.

Merkmale für Reinvestitionsgräben

Unternehmen, die bei hohen Kapitalrenditen auch gesundes Wachstum erzielen, werden mit zunehmender Größe immer stärker. Sie zeichnen sich oft durch niedrige Produktionskosten aus, wodurch sie kapitalarm sind, und profitieren von Netzwerkeffekten. Ein geringes Working Capital trägt ebenfalls zur Effizienz bei. Wie das Beispiel von McDonald’s zeigt, ist ein Franchise-Modell häufig vorteilhafter als ein kapitalintensives Filialnetz. Wenn ein Unternehmen zudem über Preissetzungsmacht verfügt und seine Margen konstant hoch halten oder steigern kann, stärkt dies seinen „Burggraben“. Doch erst, wenn die hohen Renditen gewinnbringend in weiteres Wachstum reinvestiert werden können, entsteht der Reinvestitionsgraben, der für außerordentliche Renditen über die Zeit sorgt.

Ein Beispiel zum Schluss: Booking.com

Booking.com ist ein wahrer Gigant, wenn es um Reisen geht. Das Unternehmen ist kapitalarm und profitiert von hohen Margen und vom Netzwerkeffekt. Die Reward-Programme und das umfangreiche Angebot stärken die Bindung an das Unternehmen. Umsatz, Gewinn und Cashflow werden konstant gesteigert und in den Ausbau der Plattform hin zu einem One-Stop-Shop reinvestiert. Booking.com ruht sich somit nicht auf dem Weltmarktführerstatus aus, sondern reinvestiert deutlich in weiteres Wachstum. Neue Produkte und Dienstleistungen sowie Regionen geben dem Unternehmen noch viel Raum, um weiter hohe Renditen für Anleger zu erzielen.

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Sophia Brehm

Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.

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