Aktien und Märkte

Volatilität bei Aktien: Brauchen Anleger eine Achterbahnfahrt für eine gute Rendite?

Kursschwankungen sind Teil des Investierens und des Vermögensaufbaus / Geringe Volatilität schlägt auf lange Sicht hohe Volatilität

Mann vor Kurscharts in rotes Licht getaucht (Foto: Freepik, mdgodad) Volatilität bei Aktien: Brauchen Anleger eine Achterbahnfahrt für eine gute Rendite?

Welche Strategie ist die richtige? (Foto: Freepik, mdgodad)

Volatilität ist ein unvermeidlicher Bestandteil des Investierens – aber sie wird von vielen als beunruhigend empfunden. Die Wahrnehmung von Kursschwankungen ist sehr individuell. Wer Volatilität richtig einordnen kann, ist in der Lage, sich besser darauf vorzubereiten und eine Strategie zu entwickeln, um mit ihr umzugehen.

Was ist Marktvolatilität?

Unter Volatilität wird die Kursschwankung von Vermögenswerten verstanden. Das Ausmaß, in dem sich die Kurse an der Börse oder auch Immobilienpreise ändern, nennt man Volatilität. Eine geringe Volatilität liegt vor, wenn der Wert sich entlang der historischen Durchschnittspreise entwickelt.

Weicht der Preis jedoch stark von diesen Durchschnittspreisen ab, dann handelt es sich um eine hohe Volatilität. Die Volatilität wird in der Regel mit der Standardabweichung als statistisches Maß gemessen und kann auf Aktien, Anleihen, Rohstoffe als auch ganze Märkte angewendet werden.

Höhere Volatilität führt nicht zu mehr Rendite

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist jedoch, dass mehr Volatilität zu einer Outperformance führt. Empirische Daten widersprechen dieser Annahme und zeigen, dass Aktien mit geringer Volatilität langfristig bessere risikobereinigte Renditen liefern. Aktien mit geringerer Volatilität sind nicht nur die beste Option für den Kapitalerhalt während Abschwüngen, sondern haben sich auch als Spitzenreiter erwiesen, wenn sich die Märkte wieder erholen. Häufig gelingt es ihnen sogar, in Phasen des Aufschwungs den Markt zu übertreffen.

Kurzfristig können natürlich immer Trendsektoren und Trendaktien (Aktien, die in kurzer Zeit stark im Preis steigen) zu einer Outperformance führen und für Überrenditen sorgen. Für langfristige Anleger ist die Maximierung der risikobereinigten Rendite jedoch entscheidend.

Langfristige Outperformance durch Beständigkeit

Es gibt viele Fälle, in denen Anleger mit einzelnen Strategien den Markt schlagen, doch die Märkte auf lange Sicht zu schlagen, schaffen nur die wenigsten. Welche Strategie ist die richtige? Trading? Momentum? Value-Investing? Dividendenstrategie?

Wie immer: Viele Wege helfen beim Vermögensaufbau, doch wenn es um langfristige Überrendite geht, ist statistisch eine geringe Volatilität sowohl bei US-Werten als auch bei Werte aus Europa oder Japan zu bevorzugen.

Welche Gründe gibt es für geringe Volatilität und Outperformance?

Aktien mit hoher Marktkapitalisierung gelten als weniger volatil, da die Kursschwankungen bei Aktien mit hoher Marktkapitalisierung im Vergleich zu Aktien mit geringer Marktkapitalisierung leichter handhabbar sind. In der Regel handelt es sich bei Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung um etablierte Geschäftsmodelle mit langer Historie. Diese Unternehmen haben daher bereits einiges richtig gemacht. Natürlich ist es keine Strategie, nur auf die Marktkapitalisierung zu achten. Sie ist lediglich ein Indikator, aber kein Schlüsselkriterium.

Viel maßgeblicher sind anderen Kriterien bei der Aktienauswahl. Aktien mit niedriger Volatilität weisen ein stetiges Umsatz- und Gewinnwachstum auf und haben vorhersehbare Cashflows. Sie sind auch einer geringen Marktzyklik ausgesetzt. Hinzu kommen hohe Kapitalrenditen und Eigenschaften wie Marktführerschaft und ein nachhaltiges Geschäftsmodell mit einer starken Bilanz. Bewertung ist nicht Teil des Kriterienkatalogs. Wir finden uns im Grunde bei Qualitätsunternehmen wider.

Der Qualitätsinvestor schafft es, Rendite und Risiko zu vereinen

Wenn es darum geht, den Markt zu schlagen, ist es wichtig zu erkennen, dass jede Anlagestrategie ihre Stärken und Grenzen hat. Ein anspruchsvoller Anleger will immer das Beste aus beiden Welten, das heißt das beste Rendite-Risiko-Verhältnis. Anleger, die mehrere Jahrzehnte am Markt verbracht und eine gewisse Reife erlangt haben, wissen wie wichtig es ist, die risikobereinigte Rendite zu maximieren.

Geringe Volatilität beziehungsweise das Investieren in Qualitätsunternehmen ist die klare Antwort für anspruchsvolle Anleger, die nach höheren risikobereinigten Renditen suchen.

Es wäre falsch anzunehmen, dass Aktien mit geringer Volatilität nur dem Kapitalschutz dienen und nur in der Baisse besser abschneiden. Es ist jedoch auch falsch anzunehmen, dass eine einzelne Anlagestrategie jederzeit zur Outperformance führen kann.

Abschließend ein Beispiel für ein Qualitätsportfolio

Dieses Portfolio besticht durch qualitativ hochwertige Unternehmen mit hohen Kapitalrenditen, stabilen Cashflows, Umsätzen und Erträgen. Ergebnis: Sowohl die Rendite als auch die Risiko-Ratios (Sharpe und Sortino Ratio) schlagen den Vergleichsindex. Es wurden 10 wenig zyklische und hoch rentable Unternehmen (ROIC, Bilanz) mit stetigen Cashflows und Gewinnen willkürlich ausgewählt:

 

MetrikPortfolioS&P 500 Index
Einzahlung August 201410.000 €10.000 €
Endwert August 202458.832 €31.186 €
Jährliche Rendite (CAGR)20,51% 12,72%
Standard Abweichung15,64%15,62%
Bestes Jahr42,95%31,33%
Schlechtestes Jahr-14,20%-18,23%
Maximaler Drawdown-19,62% -23,95%
Sharpe Ratio1,180,75
Sortino Ratio2,061,16

 

(Quelle: portfoliovisualizer.com)

 

AktieKategorieGewichtung zum KaufGewinn nach 10 JahrenRisiko
Walmart Incnicht-zyklischer Konsum10% à 1.000 € 1.874,00 €5,71%
PepsiCo Incnicht-zyklischer Konsum10% à 1.000 € 1.296,00 €5,78%
Cintas CorporationIndustrie10% à 1.000 € 8.787,00 €13,92%
Waste Management Inc.Industrie10% à 1.000 € 4.142,00 €7,84%
Arthur J Gallagher & CoFinanzdienstleistung10% à 1.000 € 5.670,00 €8,39%
Visa IncFinanzdienstleistung10% à 1.000 € 3.901,00 €8,72%
Alphabet IncKommunikation10% à 1.000 € 7.003,00 €10,14%
Stryker CorporationGesundheit10% à 1.000 € 3.038,00 €9,97%
IDEXX Laboratories IncGesundheit10% à 1.000 € 5.572,00 €15,58%
Apple IncTechnologie10% à 1.000 € 7.550,00 €13,94%

(Zeitraum 2014 bis 2024 inklusive Dividende)

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Sophia Brehm

Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.

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