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KI-Boom bei Google, Amazon und Co – läuft Big Tech in die Rendite-Falle?

Rekord-Investitionen in Künstliche Intelligenz / Rentabilitätsrisiko gegen Zukunftsvision / Big Tech investiert massiv in KI / Kosten-Nutzen-Rechnung fehlt

Riesige Halle mit Menschen am Laptop (Foto: Freepik) KI-Boom bei Google, Amazon und Co - läuft Big Tech in die Rendite-Falle?

Einige Investmentstrategen äußern sich skeptisch in Bezug auf die hohen KI-Investitionen. (Foto: Freepik)

Alphabet, Amazon, Meta und Microsoft investieren über 150 Milliarden US-Dollar in die KI-Infrastruktur. Es stellt sich die Frage, ob die großen Technologiekonzerne damit stabile Kapitalrenditen (ROI) erzielen werden.

Einige Investmentstrategen äußern sich skeptisch in Bezug auf die hohen KI-Investitionen. Sie befürchten, dass sich die Tech-Giganten finanziell übernehmen und die Kapitalrenditen in den nächsten Jahren deutlich rückläufig sein werden.

Die Investitionen in die KI-Infrastruktur erreicht neue Rekorde

In der ersten Jahreshälfte haben sich die Investitionskosten von Alphabet, Amazon, Meta und Microsoft auf rund 104 Milliarden US-Dollar erhöht. Das stellt einen Anstieg von 47 Prozent zum Vorjahr dar. Microsoft erhöhte die Investitionen im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr sogar um 78 Prozent. Alphabet kann diesen Anstieg mit einer Steigerung von 91 Prozent der Investitionsausgaben sogar übertreffen. Amazon, der zweitgrößte KI-Investor nach Microsoft, plant ebenfalls eine Erhöhung seiner Investitionen, um die wachsende Nachfrage nach KI-Diensten zu decken.

Die CEOs sind sich offenbar einig: Auch wenn sie nicht sagen können, ob sich die Investitionen rentieren, müssen sie handeln. Das Risiko einer Unterinvestition sei deutlich größer als das einer Überinvestition, selbst wenn sich später herauskristallisiert, dass die Investitionen zu hoch waren. Amazon-CEO Andy Jassy bezeichnete generative KI als die „bedeutendste technologische Veränderung seit der Einführung der Cloud“.

KI-Investitionen werden bereits im Umsatz sichtbar

Microsoft ist führend in der Monetarisierung der KI-Dienste und kann auf unterschiedliche Einnahmequellen verweisen. Azure AI Services trug im letzten Quartal 8 Prozentpunkte zum Wachstum bei, während der KI-Bergleiter Copilot ebenfalls starke Zuwächse verzeichnete.

Amazon hat zwar keine genauen Zahlen veröffentlich, betont jedoch, dass der Umsatz im KI-Bereich bereits Milliardenhöhe erreicht habe.

Die Google-Mutter Alphabet beziffert KI-bezogene Einnahmen ebenfalls im Milliarden-Bereich, insbesondere durch die Integration der KI in die Cloud- und Werbedienste.

Der Facebook-Konzern Meta hingegen befindet sich noch in einem frühen Stadium. Einnahmen durch KI-Dienste sind überschaubar. Man sei in einer Lernphase und müsse erkennen, wie viel Investition in die Infrastruktur für KI wirklich benötigt werden würde. Meta betont, dass neue Sprachmodelle deutlich mehr Rechenressourcen benötigen und daher Investitionen nötig sind.

Hohe Investition in Datenzentren und international

Die größten Investitionen fließen in den Erwerb von Grundstücken, in den Bau von Rechenzentren, in Chips und Energie. Der Ausbau der KI-Infrastruktur betrifft vor allem die internationalen Märkte. Zumindest Amazon und Microsoft sind stark international aktiv, und auch Alphabet und Meta müssen folgen, um mit der Konkurrenz Schritt halten zu können.

Microsoft stellt beispielsweise 16 Milliarden US-Dollar an Investitionen in Deutschland, Frankreich, Malaysien, Spanien oder Indonesien in Aussicht. Die Entscheidung, stark in KI-Infrastruktur im Ausland zu investieren, soll die steigende weltweite Nachfrage nach KI-Technologien bedienen. Diese Investitionen seien notwendig, um Rechenzentren in Regionen zu errichten, in denen der Wechsel zum Cloud Computing voranschreitet. Ziel ist es, schnellere Verarbeitungszeiten sowie Datenschutz und Sicherheit zu gewährleisten.

Offene Fragen

Inwiefern sich diese hohe Investitionen rechnen werden, wird sich weisen. All diese Investitionen erfordern hohe Kapitalausgaben. Die kapitalleichten Unternehmen werden zunehmend kapitalintensiver. Bisher waren die Ausgaben von Technologieunternehmen nicht an Hardware, sondern an Personal und Know-how gebunden.

Die Sorge, dass sich diese hohen Investitionen auf lange Sicht auf die Gewinne auswirken könnten, ist berechtigt. Ebenfalls wird mittelfristig die Kapitalrendite leiden. Ob daher die hohen Bewertungsmultiplikatoren bei zunehmend kapitalintensiveren Geschäftsmodellen aufrecht erhalten bleiben, muss sich erst weisen. Wenn jedoch Unternehmen wie Alphabet, Amazon, Meta und Microsoft strategische Investitionen tätigen, dann sicher mit bestem Wissen und Gewissen. Sie haben die nötigen Ressourcen und werden alles daran setzen, auch in Zukunft führend in ihrer Disziplin zu sein und weiter auf möglichst profitablen Weg zu wachsen.

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Sophia Brehm

Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.

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