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Indien ETF und Aktien: Alternative zu China – jetzt stärker investieren?

Indiens Volkswirtschaft wächst / Wie viel Indien haben Sie im Depot? / Sollen Anleger jetzt aktiv werden?

Collage aus indischer Flagge und Börsenkursen (Foto: Freepik, chormail) Indien ETF und Aktien: Alternative zu China - jetzt stärker investieren?

Auch einige indische Einzelaktien stehen zur Auswahl. (Foto: Freepik, chormail)

Mit über 1,4 Milliarden Menschen und einer bemerkenswerten wirtschaftlichen Expansion zur fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt wird Indien häufig als alternative Investmentchance zu China betrachtet. Das Bruttoinlandsprodukt hat sich dank der fortschreitenden Industrialisierung in den letzten 10 Jahren verdoppelt, und politisch steht das Land dem Westen offen gegenüber. Sollte Indien aktiv im eigenen Depot ergänzt werden?

Günstige Arbeitskräfte und eine große englischsprachige Gemeinschaft

China ist für viele Unternehmen aufgrund geopolitischer Risiken uninteressant geworden. Viele Produktionsstätten werden zunehmen nach Indien verlagert. Indien bietet Zugang zu einer jungen Bevölkerung, und rund 125 Millionen Inder sprechen Englisch. Damit ist Indien gut positioniert, um globale Dienstleistungen anzubieten. Indien eignet sich für viele globale Unternehmen als Ziel für Outsourcing. Von Kundensupport über Buchhaltung bis zu Design und Rechtsberatung lassen sich viele Jobs nach Indien auslagern. Der Beitrag des Dienstleistungssektors zum indischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist damit erheblich gestiegen und macht etwa die Hälfte des Gesamteinkommens aus.

Das Potenzial der geringen Erwerbstätigkeit

Obwohl Indien zum bevölkerungsreichsten Land aufgestiegen ist, liegt die Erwerbstätigkeit deutlich niedriger als in China. Das liegt mitunter an erwerbsunfähigen Frauen, aber auch an mangelnder Ausbildung. Das BIP könnte um rund 30 Prozent zulegen, wenn Indien Frauen besser in die Erwerbsbevölkerung integrieren würde.

Die strukturellen Probleme sind tiefgreifend

Die Wirtschaft entwickelt sich zwar äußerst positiv und Indien konnte zuletzt eine positive Leistungsbilanz von 5,7 Milliarden US-Dollar bei einer Inflation von 5 Prozent melden, doch die Herausforderungen sind groß. Als Entwicklungsland gibt es grundlegende Infrastrukturprobleme. Darunter unzureichende Straßen, Stromversorgung und Zugang zu sauberem Wasser. Hinzu kommen die Defizite bei Bildungs- und Gesundheitsleistungen sowie die vorherrschende Schattenwirtschaft. All das bremst das Wachstum und den Wohlstand des Landes.

Indien investiert daher stark in die Verbesserung der Infrastruktur, in Bildung und Gesundheitsversorgung, um die wirtschaftlichen Defizite zu beheben und langfristiges Wachstum zu sichern. Initiativen wie „Make in India“, Steuerreformen und digitale Zahlungsplattformen sollen die Schattenwirtschaft bekämpfen und das Geschäftsumfeld attraktiver machen. Trotz Fortschritten gibt es noch viel zu tun.

Wie viel Indien decken die ETF-Fonds ab?

In den Medien wird immer wieder Indien als Anlageuniversum empfohlen. Tatsache ist, dass ein MSCI World nur die westliche Welt abbildet. Anleger, die auch einen MSCI ACWI besparen, decken Indien immerhin mit 2 Prozent ab. Wer einen Emerging Markets ETF bespart, erhält jedoch 19 Prozent Indien, aber auch 22 Prozent China. Umgehen können Anleger China, indem sie sich für einen Emerging Markets ETF ex China (beispielsweise WKN: A2QAFK) entscheiden. Der Indienanteil liegt dann bei 25 Prozent.

Ein ETF nur auf Indien ist ebenfalls möglich. Doch die Bewertung des MSCI Indien ist historisch hoch. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des ETFs liegt bei 27 und somit deutlich über dem S&P 500.

Einzelaktien aus Indien

Für Anleger, die keine ETFs bevorzugen, stehen auch einige indische Einzelaktien zur Auswahl. Deutsche Investoren können problemlos Aktien großer indischer Banken wie der HDFC Bank oder der ICICI Bank handeln. Im IT-Sektor wird oft Infosys genannt, allerdings erzielen sie den Großteil ihrer Umsätze außerhalb Indiens, was den direkten Indien-Bezug einschränkt. Ein weiterer beliebter Wert in deutschen Portfolios ist Reliance Industries, jedoch erscheint dessen Bewertung mit einem KGV von 24 angesichts moderater Wachstumsraten recht hoch.

Interessant könnten aufgrund des langfristigen Infrastrukturbedarfs auch die handelbaren Anteile von Larsen & Toubro sein. Der Konzern gehört zu den größten und vielseitigsten Bauunternehmen Indiens und ist bekannt für seine Infrastruktur-Projekte einschließlich Brücken, Flughäfen, Kraftwerken und Industrieanlagen. Zudem ist Larsen & Toubro auch in den Bereichen Verteidigung, Maschinenbau, IT und Finanzdienstleistungen aktiv.

Investment in Indien: Fazit

Investoren sehen in Indien zwar erhebliche Chancen, müssen aber die strukturellen Hürden genau im Auge behalten. Die Bewertung der indischen Aktien ist sehr hoch. Inwiefern Anleger Indien aktiv ins Depot beimischen, bleibt wie immer eine individuelle Anlagenentscheidung.

 

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