Aktien und Märkte

Fed Leitzins aktuell – Zinswende in den USA und Prognose 2024

Historische Entscheidung: die US-Notenbank Federal Reserve leitet neue Phase der Geldpolitik ein / Prognose des FedWatch Tools

Collage aus US-Flagge, Dollar-Note und Diagrammpfeil (Foto: Freepik, halalstock) Fed Leitzins aktuell – Zinswende in den USA und Prognose 2024

Die Zinsen werden sinken, das gilt als ausgemacht. Aber wie stark? (Foto: Freepik, halalstock)

Washington – Die Fed hat die Märkte erhört und die Experten überrascht: Heute richteten die US-Währungshüter ihre Geldpolitik neu aus, leiteten den Zinssenkungszyklus ein und senkten die Leitzinsen um 0,5 Prozent auf die die Spanne von 4,75 bis 5 Prozent. An den Märkten war auf diesen XL-Schritt spekuliert worden.

„Der Ausschuss ist inzwischen zuversichtlicher, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewegt, und ist der Ansicht, dass die Risiken für die Erreichung seiner Beschäftigungs- und Inflationsziele ungefähr im Gleichgewicht sind“, heißt es im Statement des Offenmarktausschusses der Fed.

„Es ist an der Zeit, die Politik anzupassen.“ Mit diesen Worten hatte Fed-Chef Jerome Powell beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im August die erste Zinssenkung seit März 2020 angekündigt. Seit Juli 2023 hatte der Leitzins bei 5,25 bis 5,5 Prozent verharrt – so hoch wie zuletzt 2001.

Mit der Zinswende harmonisiert die Fed ihre Politik mit den Notenbanken anderer westlicher Staaten. Letzte Woche hat die Europäische Zentralbank zum zweiten Mal die Zinsen gesenkt, auch Kanada hat das Ruder umgelegt, ebenso Großbritannien, wo am Donnerstag, 19. September, der nächste Entscheid ansteht.

Kerninflation zeigt sich zäh – Fokus geht auf Arbeitsmarkt über

Vor dem heutigen Zinsschritt gab es Entspannungssignale von der Inflationsfront: Rückgang der Teuerung um 0,4 auf 2,5 Prozent im August. Ein Grund dafür sind aber stark gesunkene Preise für Benzin. Die wichtige Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel stagnierte bei hohen 3,2 Prozent.

Nicht zu übersehen sind die Bremsspuren am US-Arbeitsmarkt: 142.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft im August blieben hinter den Prognosen zurück. Markanter noch fiel die Revision für Juni und Juli aus. Die US-Statistiker korrigierten den Stellenzuwachs um 86.000 Stellen nach unten.

Widersprüchliche Konjunkturdaten – Zinswende und Aktienmarkt

Dazu passen die Zahlen des jüngsten Beige Book – der Konjunkturbericht aus den 12 Distrikten der Fed. Nur 3 Regionen meldeten „leichtes Wachstum“, 9 stagnierende oder rückläufige Produktion. Das US-BIP präsentiert sich allerdings noch stark, Prognosen rechnen im 3. Quartal mit 2,5 Prozent.

Sinkende Leitzinsen bringen steigende Aktienkurse – diese Hoffnung ist weit verbreitet. Schließlich kommen Firmen und Verbraucher dann günstiger an Kredite. Doch Vorsicht: Jeder Zyklus ist anders. Während 1995 Aktien von der Lockerung profitierten, platzte nach der Zinswende 2001 die Dotcom-Blase.

Erwartungen der Experten bestätigt – neuer Fed-Ausblick

Die Fed hat mit ihrer Entscheidung die Experten überrascht: Reuters hatte dazu zwischen dem 6. und 10. September 101 Volkswirte befragt. Nur 9 von ihnen rechneten mit einer XL-Zinssenkung von 0,5 Prozent. Die Mehrheit der Befragten erwartete insgesamt 3 Leitzinsschritte der Fed im Jahr 2024 – von jeweils 0,25 Prozent. Also einen Leitzins von 4,5 bis 4,75 Prozent bis Ende Jahres.

Wie sehen das die Notenbanker? Neben dem Zinsentscheid steht das Update der Quartalsprognose an. Dort ist der Mittelwert des erwarten Zinsniveaus Ende 2024 von 5,1 auf nun 4,4 Prozent gesunken. Das Bruttoinlandsprodukt wird mit 2 Prozent im Jahr 2024 etwas schwächer erwartet (Juni: 2,1 Prozent).

Fed zwischen den Stühlen – Prognose des FedWatch Tools

Tatsache ist: Eine massive Zinswende von 50 Basispunkten ist jenseits von Wirtschaftskrisen eher selten. Die Märkte könnten solch einen Schritt als Rezessionspanik interpretieren. Allerdings, so der Analyst Jim Reid (Deutsche Bank), sei die Fed in der Regel bestrebt, die Märkte nicht zu überraschen.

Wie stehen die Wetten für die nächste Fed-Sitzung? Das CME FedWatch Tool taxiert die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt von 25 Basispunkten auf 42,1 Prozent, während es einer Minderung um weitere 50 Basispunkte nur eine Chance von 1,2 Prozent einräumt. (Stand 18. September, 20.24 Uhr MESZ)

Termine im Blick mit „Der Hellmeyer der Woche“

Alles schaut auf den Zinsentscheid – aber welche Wirtschaftszahlen hat die Woche noch zu bieten? Prägnante Infos dazu gibt Netfonds-Chefvolkswirt Folker Hellmeyer im wöchentlichen Video „Der Hellmeyer der Woche“. Hier den ftd.de-Newsletter Weekly News abonnieren und up to date sein.

Aktualisiert nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung am 18. September 2024 um 20.25 Uhr (MESZ)

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