Aktien

Was sind Wachstumsaktien? Warum Anleger sie oft falsch verstehen – 3 Beispiele

Nicht zwangläufig das Gegenteil von Value Aktien / Gesundes Wachstum sollte im Fokus stehen / Übermäßiges Wachstum ist oft nicht nachhaltig

Chart auf einem Blatt Papier (Foto: Freepik) Wachstumsaktien – warum sie von Anlegern falsch verstanden werden und in jedes Depot gehören

„Wachstum“ ist der wesentliche Treiber für Kursrenditen (Foto: Freepik)

Wachstumsaktien? Schon bei der Definition gehen die Meinungen auseinander. Viele Anleger, die sich zu den Value-Investoren zählen, warnen vor „Wachstumsaktien“. Eine Kategorisierung in „Growth“ vs. „Value“ ist jedoch nicht immer möglich – und es gibt häufig Überschneidungen.

So unterscheiden nur wenige Anleger zwischen gesundem Wachstum, ungesundem Wachstum oder einem zyklischen Wachstumsschub. „Wachstum“ richtig einzuordnen, ist entscheidend. Denn „Wachstum“ ist der wesentliche Treiber für Kursrenditen, gepaart mit der Bewertung.

Wachstum ist nicht immer nachhaltig

Insbesondere Software-Unternehmen starten zu Beginn mit einem aggressiven Wachstumsplan, um Marktanteile zu erschließen und Skaleneffekte für sich zu nutzen. Die Probleme sind jedoch vielschichtig. Einerseits wachsen kleine Unternehmen in den ersten Jahren deutlich schneller, fallen ab einer gewissen Größe aber auch rasch bei den Wachstumsraten zurück.

Dazu gesellen sich regelmäßig hohe Bewertungsmultiplikatoren, ein negativer Free Cashflow, hohe aktienbasierte Vergütungen und ein fehlender Burggraben, der sie vor Wettbewerbern schützt. Der Technologiesektor ist hart umkämpft, und Wettbewerber, die gerne am Wachstum teilhaben wollen, lauern überall.

Manche Unternehmen wiederum profitieren von Marktzyklen und erfahren in diesem Zusammenhang einen deutlichen Wachstumsschub. Gute Beispiele sind einige Corona-Gewinner wie Zalando, HelloFresh oder DocuSign. Diese Unternehmen haben 2020 bis 2022 jährlich 20 bis 60 Prozent Wachstum vermeldet. Und der Markt hat ein viel zu starkes, weiteres Wachstum eingepreist. Da das Wachstum nicht fortgeschrieben wurde, diese Unternehmen nur noch marginal zulegten und viel zu teuer bewertet wurden, haben sie bis zu 90 Prozent ihres Werts verloren.

Letztlich gibt es auch künstliches Wachstum, das nicht mit dem organischen Wachstum gleichzusetzen ist. Teure Akquisitionen verschlechtern die Bilanz und manipulieren kurzfristig den Umsatz. Nachhaltiges Wachstum wird selten durch große Übernahmen erzeugt.

Nachhaltiges Wachstum bei Umsatz, Gewinn und im Free-Cashflow

Wachstumsaktien, die Mehrwert schaffen, wachsen stetig bei Umsatz, Gewinn und natürlich auch im Free Cashflow. Diese Unternehmen sind in der Lage, eine hohe Cashflow-Conversion aufzuzeigen. 3 Beispiele sollen diese Metriken verdeutlichen:

Das US-Cybertech-Unternehmen Crowdstrike erwirtschaftete 2023 einen freien Cashflow (nach Abzug der aktienbasierten Vergütungen) von 358 Millionen US-Dollar, während sich das Nettoergebnis auf rund 90 Millionen US-Dollar belief. Crowdstrike hat damit eine Cash Conversion Rate von 400 Prozent! Ein Wert von über 100 Prozent ist mehr als ausreichend. Die Cashflow-Generierung ist somit in vollem Gange.

Da Crowdstrike sich im starken Wachstum befindet, ist die Aktie entsprechend hoch bewertet und eine teure Wachstumsaktie. Jedoch erfüllt sie alle genannten Anforderungen. Das macht klar: Crowdstrike operiert trotz Wettbewerb besonders stark. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich Crowdstrike den sogenannten roten Flaggen entziehen kann.

 

Der Finanzdienstleister Mastercard ist selbst bei Value-Investor Warren Buffett im Portfolio. Seit den 1970er-Jahren teilen sich Mastercard und Visa den Marktanteil für Kreditkarten. Trotz des jahrzehntelangen Bestehens ist Mastercard in der Lage, im Umsatz, im Gewinn und im Free Cashflow zweistellig zu wachsen.

Natürlich würde auch ein geringeres Wachstum ausreichen, doch diese Zahlen sprechen für sich. Die Bewertung wird für „Value“ nie reichen, denn für Mastercard muss stets ein KGV von über 30 bezahlt werden. Die Gründe können Sie auch hier nachlesen. Letztlich glänzt Mastercard mit einer Cash-Conversion von nahezu 100 Prozent.

 

Der US-Mischkonzern Danaher ist ein Serieneinkäufer. Damit geht wie so häufig einher, dass der Konzern in der Lage ist, bei Umsatz, Gewinn und Free Cashflow konstant zu wachsen. Aus diesen Gründen erweisen sich Serieneinkäufer auch häufig als Compounder-Aktien. Das Danaher-Business-Modell ermöglicht ein konstantes, gesundes Wachstum im einstelligen Bereich. Dieses Wachstum ist ausreichend, um Wert für Anleger zu schaffen.

Die Free Cashflow Conversion liegt ebenfalls bei rund 100 Prozent. Aufgrund der Marktstellung und der langfristigen Entwicklung, wird Danaher stets höher als der breite Markt bewertet. Entscheidend ist ein konstantes organisches Wachstum im Bereich von 4 bis 5 Prozent.

 

Nachhaltiges Wachstum muss in jedes Portfolio

So unterschiedliche diese Unternehmen auf den ersten Blick wirken mögen, sie haben eines gemeinsam: Wachstum auf allen Metriken. Selbst für Value-Investoren sollte gesundes Wachstum das oberste Gebot im Portfolio sein und über einzelnen Multiplikatoren stehen.

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Sophia Brehm

Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.

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