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LVMH Aktie: günstiger als im Corona-Tief – jetzt kaufen oder nicht?

Das Luxus-Imperium verliert deutlich an Marktwert / Schwächelnde Umsätze irritieren Anleger / Ergibt sich hier eine Kaufchance?

Eine schwarze Ledertasche mit einer goldenen Klammer (Foto: Freepik, noob) - LVMH günstiger als im Corona-Tief – Jetzt kaufen

LVMH könnte bald zu alter Stärke finden. (Foto: Freepik, noob)

„Luxus geht immer“ lautet eine Börsenweisheit. In den vergangenen Wochen meldeten einige Luxuskonzerne ihre Quartalsergebnisse. Ernüchterung machte sich bei Anlegern breit, denn der wichtigste Wachstumsmarkt für viele Luxusartikelhersteller zeigt Schwäche: Die Umsätze in Asien sind weitestgehend rückläufig.

Zudem flacht das Wirtschaftswachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ab. Das BIP-Wachstum in China liegt nur mehr bei 4,7 Prozent. Ist die Luxusbranche nun in Gefahr – oder markieren die negativen Schlagzeilen einen geeigneten Zeitpunkt, um Anteile am größten Luxuskonzern der Welt zu erwerben?

LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton, Société Européenne

LVMH ist der größte und bekannteste Luxuskonzern der Welt. Seine Geschichte reicht in das 19. Jahrhundert zurück. Bernard Arnaut ist der CEO und hält rund 48 Prozent der Aktien des Luxus-Imperiums. Mit seinen 75 Jahren ist er der reichste Europäer. Die Marken von LVMH sind häufig branchenführend in ihren Kategorien. Von Mode-/Lederwaren über Uhren und Schmuck sowie  Weine/Spirituosen bis hin zu Parfums/Kosmetik und Einzelhandel deckt LVMH eine breite Palette an Luxussegmenten ab.

Blick in die Historie: Geht Luxus wirklich immer?

LVMH hat in seiner Geschichte ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet, sowohl organisch als auch durch strategische Akquisitionen. In den vergangenen 10 Jahren lag das Umsatzwachstum bei 9 Prozent pro Jahr. Der Gewinn konnte um 13,5 Prozent und der Cashflow um 11,2 Prozent gesteigert werden. Auch die Bruttomarge konnte von 64,7 Prozent auf heute 68,8 Prozent angehoben werden. Doch nicht jedes Jahr ist für LVMH ein Wachstumsjahr.

Während der globalen Finanzkrise 2008 bis 2009 verzeichnete LVMH einen Rückgang in einigen Bereichen. Insbesondere das Uhren- und Schmucksegment brach ein. Doch trotz der schwierigen Bedingungen gelang es dem Konzern, seine Umsätze relativ stabil zu halten. Dies war auch auf die starke Markenbindung und die Diversifikation des Portfolios zurückzuführen. Im Gegensatz zu Wettbewerbern und anderen Branchen mit zyklischem Charakter konnte sich LVMH deutlich abheben, einen großen Umsatzeinbruch vermeiden und sich rasch wieder erholen.

 

Ähnlich war die Situation während der Corona-Pandemie. Die Schließung der Stores und der Rückgang des Tourismus bereitete dem Unternehmen kurzfristig Probleme. Doch die digitalen Vertriebskanäle konnten gestärkt werden, sodass sich die Umsätze schnell erholten und neue Rekordzahlen gemeldet werden konnten. Insbesondere China war ein starker Wachstumsmarkt für LVMH.

Die jüngsten Zahlen zeigen wieder Schwierigkeiten beim Wachstum. Alle Segmente entwickeln sich schwach. Der Umsatz mit Wein und Spirituosen ist im ersten Halbjahr 2024 zweistellig eingebrochen. Lediglich Parfums und Kosmetik sowie Einzelhandel konnten ein Wachstum von 3 Prozent (mit einem starken Vorjahr) verzeichnen. Das entspricht der Inflationsrate. Regional gab es eine Umsatzverschiebung von China nach Japan. Versierte Chinesen haben die Währungsvorteile des Yens für sich genutzt und Einkäufe auf ihrer Japanreise getätigt. So zumindest die Aussagen des Konzerns.

Zusammenfassend kann man sagen: LVMH ist nicht gänzlich resilient gegenüber Rezessionen, konnte jedoch immer rasch zu neuer Stärke finden.

LVMH: Was spricht für einen Kauf?

LVMH ist der Inbegriff von Luxus und hat eine jahrhundertelange Historie mit einer gründergeführten Struktur. Der Konzern umfasst über 75 Luxusmarken und ist nach Segmenten und Regionen gut diversifiziert. Trotz der verlangsamten Wachstumsdynamik sind die Margen des Unternehmens stark. LVMH hat sich stets aus Schwächephasen erholt zurückgemeldet. Der freie Cashflow des Unternehmens ist zwar aktuell rückläufig, jedoch ist das auf höhere, temporäre Investitionskosten zurückzuführen, die dem Wachstum helfen werden.

Aus Dividendenperspektive bietet LVMH mit einer Rendite von aktuell 1,7 Prozent ebenfalls einen attraktiven Einstieg. Das Dividendenwachstum ist zweistellig. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 20 ist LVMH sogar günstiger als zum Corona-Tief. Diese KGV-Schwelle von knapp unter 20 war in den vergangenen 8 Jahren immer ein exzellenter Einstiegszeitpunkt. Nur 2016 lag das KGV kurzfristig bei lediglich 16,5.

LVMH: Was spricht gegen einen Kauf?

Bernard Arnaut hat 4 Jahrzehnte damit verbracht, LVMH zum führenden Luxuskonzern aufzubauen. Mit seinen 75 Jahren ist er nun dabei, die Zügel an 2 seiner Kinder zu übergeben, welche bereits in den Vorstand berufen wurden. Der Erfolg von LVMH beruht auf exzellenten strategischen Akquisitionen (siehe auch: Serial Acquirer). Die Frage ist, ob die Nachfolger die strategisch richtigen Maßnahmen setzen, um den Luxuskonzern weiter auszubauen. Teure oder strategisch falsche Übernahmen können dem Wert des Konzerns deutlich schaden. Trotz regionaler Diversifikation stellt der China-Anteil ein Umsatzrisiko dar. Geopolitische Spannungen und einschneidende Regulierungen oder Zölle könnten zu einem erheblichen Umsatzrückgang beitragen.

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Sophia Brehm

Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.

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